7 Dinge, die ich durch den Blogbuster-Preis gelernt habe

 

Das eigene Buch.
Es scheint immer noch ein Traum zu sein. Schöner noch als einen Baum zu pflanzen oder ein Haus zu bauen. Doch was bringt es einem? Es hat kein Dach und spendet keinen Schatten, kostet Arbeit und viel Zeit. Trotzdem sitzen jeden Abend tausende Menschen allein am Schreibtisch und schreiben. Und hoffen.

Es gibt kein gültiges Maß für Literatur.
Fünf Menschen in der Jury, fünf Meinungen zu ein und demselben Buch. Von grandios über belanglos bis komplett indiskutabel reicht die Spanne. Alles ist möglich und begründbar. Ist der Literaturbetrieb also doch total subjektiv?

Lesen kann harte Arbeit sein.
Wenn sich 14 Bücher stapeln und man zum Stichtag ein Urteil fällen muss. Wenn nicht alles gut geschrieben ist; wenn da noch ein anderes Leben ist und die Augen irgendwann den Schleier zuziehen. Aber dann kommt die eine Geschichte und man ist auf einmal wieder hellwach. Welche Anstrengung, welche Arbeit?

Die Zielgruppe schlägt zurück.
Das Internet hat uns die Tore geöffnet, und wir Leser erobern den Betrieb. Wir sagen unsere Meinung, nehmen Einfluss. Es ändert sich gerade alles. Nicht so schnell wie erhofft, aber doch stetig. Blogbuster hat gezeigt, dass wir es können und dass noch vieles möglich ist.

Unternehmer unternehmen etwas.
Verlage brauchen Unternehmertum.  Persönlichkeiten, die etwas etwas wagen und mutig sind, die sich begeistern lassen und andere begeistern können. Die auch Wege gehen, die nicht asphaltiert sein müssen. Die den Menschen ins Gesicht schauen und Vertrauen haben. Ohne Benchmark, ohne Referenz – einfach so.

Online ist unsere Homebase.
Das Netz ist voll mit Blogbuster, doch in den Zeitungen steht nichts davon. Und trotzdem hatten wir jede Menge Aufmerksamkeit. Wir haben das Ding durchgezogen, haben gezeigt, dass es klappt, auch ohne das Feuilleton. Bevor die alten Männer die Meldung aus dem Fax gezogen haben, hatten wir die Story schon tausendfach verbreitet.

Blogger sind Familie.
Wir sitzen die meiste Zeit allein in unseren Zimmern. Wir lesen, schreiben und schauen auf unsere Handys. Wir begegnen uns in virtuellen Gruppen, empfehlen Plugins und Ansprechpartner, liken unsere Beiträge und sind uns gegenseitig das treueste Publikum. Und doch zieht jeder sein eigenes Ding durch, versucht sich abzugrenzen, eine etwas andere Sicht auf das gleiche Buch zu bieten. Und trotz aller Unterschiede sind wir ein Projekt, halten zusammen, bewegen das Netz.

8 Kommentare

  1. Viel Glück bei der Suche nach einem neuen Verlag.
    Wühle mich gerade durch das leseprobenbuch und bei ein paar der Geschichten war ich richtig angefixt und andere…. naja
    Deine Worte geben sehr schön wieder, wie du dich bei allem gefühlt haben musst. Weitermachen!

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      1. Bisher: Unter der Haut (fand vor allem das New York-Setting toll), Rabenkinder (der Anfang macht Appetit auf mehr und Marikis Buchgeschmack teile ich eh) und die Krimfahrt.
        Weiter bin ich durch mein Stephen King-Projekt noch nicht gekommen. Werde Rückmeldung geben.
        Fand den Preis aber wirklich klasse und die Abschlussveranstaltung schön locker 🙂

        Liebe Grüüe

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