5 Tipps für mehr Lesezeit im Urlaub

Sie wollen im Urlaub viele Bücher lesen? Dann sollten sie unbedingt folgende Punkte beachten.

1. Bereits zu Hause starten

Es empfiehlt sich, nicht erst am Ferienort mit der Urlaubslektüre zu starten. Der letzte Arbeitstag sollte immer auch der erste Urlaubslesetag sein. Bitten Sie doch einfach Ihren Partner, wenn er schon dabei ist, den Koffer doch auch gleich für Sie mit zu packen. So entspannen Sie von Anfang an und starten mit dem guten Gefühl, schon ein gutes Stück des vorgenommenen Lesepensum geschafft zu haben. Gewonnene Lesezeit: bis zu acht Stunden.

2. Das richtige Reiseziel

Wer im Urlaub viel Lesen will, sollte nicht in die Berge fahren, keinen Aktivurlaub und keine Städtetour unternehmen. Je weniger es zu entdecken gibt, desto besser. Sonne, Meer und eine karge, steinige Landschaft bieten ideale Voraussetzungen für einen geruhsamen Leseurlaub. Noch besser ist es, wenn das Wetter unbeständig ist, es idealerweise viel regnet und man gezwungen ist, den ganzen Tag im Hotel oder Appartement zu verbringen. Beste Bedingungen bieten hierfür Reiseziele an der Nord- und Ostsee in der Vor- und Nachsaison. Achten Sie auch darauf, dass Sie sich nicht selbst verpflegen müssen. Denn man glaubt gar nicht, wieviel Zeit fürs Einkaufen, Kochen und Abwaschen draufgeht. Gewonnene Lesezeit: ca. 20 Stunden.

 3. Anreise genau planen

Reisen Sie auf keinen Fall mit dem Auto, Motorrad oder Wohnmobil, denn wer selber steuert, kann nicht lesen. Wenn sie fliegen, fliegen sie nachts. Wenn das nicht geht, reservieren Sie sich einen Gang- oder Mittelplatz, dann droht keine Ablenkungen durch einen Blick aus dem Fenster. Seien Sie nicht erst zwei Stunden vor Abflug, sondern bereits drei oder vier Stunden vor dem Boarding am Gate. Wenn sich dann der Start noch um zwei Stunden verzögert, haben Sie gute Chancen, die erste Reiselektüre noch vor Ankunft am Urlaubsort ausgelesen zu haben. Prüfen Sie, ob der Urlaubsort nicht auch per Zug, Bus oder noch besser per Schiff erreichen ist. Gewonnene Lesezeit: bis zu 30 Stunden und mehr.

 4. Der richtige Reisepartner

Wieviel sie im Urlaub letztendlich lesen können, hängt ganz entscheidend davon ab, mit wem sie verreisen. Die Auswahl der zur Verfügung stehenden Reisepartner ist aber oftmals sehr eingeschränkt und meist alternativlos. Wer einen festen Partner hat, verreist in der Regel mit ihm. Langjährige Partnerschaften sind hier zu bevorzugen. Je weniger geredet wird, desto mehr Zeit bleibt für die Lektüre. Mit einer neuen, erst wenige Monate andauernden Beziehung in den Urlaub zu fahren, ist dagegen nicht so ratsam. Da kann alles mögliche passieren, nur gelesen wird in diesen Fällen eher weniger. Genauso wenig empfiehlt es sich, mit einem befreundeten Ehepaar oder Familie zu verreisen. Ständig sitzt man dann zusammen, erzählt, unternimmt zwanghaft irgendetwas. Wer also Wert darauf legt, bereits am Frühstückstisch ungestört zu lesen, fährt am besten alleine in den Urlaub. Single-Reisen sind die ultimativen Lesereisen. Gewonnene Lesezeit: bis zu 400 Stunden.

 5. Nervfaktor Kinder

Kinder sind ja schon daheim die größten Lektüreverhinderer. Ständig wird irgendetwas gefragt, andauernd ist ihnen langweilig, immer wieder weigern sie sich, einfach mal ein paar Stunden so zu tun, als wären sie gar nicht da. Im Urlaub können sie mit ihrer unselbständigen Vergnügungssucht die zur Verfügung stehende Lesezeit der Eltern auf Null reduzieren. Daher gilt: Wer im Urlaub viel lesen will, sollte ohne Kinder verreisen. Wenn das nicht geht, bleibt nur der Ausweg eines All-Inklusive-Resorts mit einer rund um die Uhr Kinderbespaßung. Auf keinen Fall sollte man im Urlaub den Versuch wagen, dem computerspielsüchtigen Nachwuchs eine digitale Auszeit zu verordnen, um ihn für das analoge Medium Buch zu begeistern. Stattdessen gehören die Playstation, ein Stapel neue Ballerspiele und ein Set Kopfhörer unbedingt in jeden Familienreisekoffer. Gewonnene Lesezeit: ca. 50-80 Stunden.

Wenn Sie diese fünf Tipps beachten, können Sie das Maximum an Lesezeit aus Ihrem Urlaub herausholen. Ach ja, das Wichtigste hätte ich beinahe vergessen: Reservieren Sie sich möglichst früh am Morgen mit einem Handtuch Ihre persönliche Leseliege am Pool.

Buchrevier wünscht einen schönen Urlaub.

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Foto: Gabriele Luger

11 Kommentare

  1. Mist, da lasse ich mir dieses Jahr mal wieder schlappe 538 Stunden Lesezeit durch die Lappen gehen. Hätte ich hier lieber mal nicht vorbeigeschaut. Na, vielleicht nächstes Jahr. Trotzdem: Schönen Urlaub ebenfalls wünscht Petra!

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  2. Zu 4): Den Reisepartner ausschlafen lassen und Blogs nicht wecken.
    Gewonnene Lesezeit: 2h/Tag

    Danke für den erfrischend schönen Artikel!

    Grüße Andre

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  3. Das nenne ich mal hilfreiche Tipps – endlich mal auf den Punkt gebracht =).
    Ergänzende Idee: Vielleicht könnte man auch zu Hause bleiben- so ließe sich noch die Urlaubsplanung einsparen- je nach Aufwand sind das auch mal locker 10 Stunden.
    Liebe Grüße und einen lektürereichen Sommer=)!
    Milena

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  4. Zu Punkt 5: Einfach die Frau mit den Kindern ans Meer schicken. Man(n) bleibt zu Hause und hat unendlich viel Lesezeit 🙂

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  5. Gute, valide Tipps! Ich fürchte nur, bei mir lasssen sie sich gegen den Widerstand der liebsten Ehefrau der Welt (Reisepartner und Wahl des Reiseziels) nicht durchsetzen. Und das, obwohl sie selbst gerne und viel liest, aber eben nicht im Urlaub. da macht sie Vollprogramm! lg_jochen

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  6. Sehr schön – das drucke ich aus und hänge es zu Beginn der Sommerferien in der Schaukasten meiner Bibliothek 😉 (Wenn ich darf.) 😉

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  7. Mein Tip einfach ein paar Bücher aus der Region in die man fahren will und die man ohnehin schon in den Regalen hatte, in den Koffer oder in die Tasche packen und dann lesen, wenn es sich ergibt, am Morgen im Zelt oder im Hotelzimmer, in der Badewanne, wenn es eine gibt oder am Strand und wenn man vorhat darüber zu bloggen geht es noch einmal so gut ansonsten eignet sich zum Lesen ein Urlaub am Balkon oder auf der Terrasse wahrscheinlich ganz besonders gut, da braucht man dann auch nicht die Freundin zum Kofferpacken und muß am Airport kein Übergewicht bezahlen, schönen Urlaub!
    P.S. Ein paar Sommerbücher lese ich im Sommer auch ganz gern, heuer ist es wahrscheinlich Frischmuths „Ferienfamilie“ und dann ein ganz frisch erschienenes, das wahrscheinlich den „Wien-Urlaub“ schmackhaft machen soll über einen Franz Josef und eine Sisi.

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