Blogger-Relations: Die zehn besten Verlage

Im PR-Bereich gibt es das schon lange: Journalisten bewerten die Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen und Verbänden und heraus kommt jedes Jahr ein Ranking mit den besten Presseabteilungen Deutschlands. Warum, so dachte ich mir, sollte man das eigentlich nicht auch mal für die Blogger- oder Influencer Relations der Verlage machen? Welcher Verlag hat hier die Nase vorn, kommuniziert und arbeitet am professionellsten mit Bloggern zusammen?

Wenn ich das jetzt mache, ist das natürlich keine repräsentative Studie, sondern zunächst einmal nur meine ganz persönliche Wertung. Und da so eine Bewertung nach Bauchgefühl überhaupt nichts bringt, habe ich mir halbwegs objektive Bewertungskriterien überlegt. Was ist wichtig in der Zusammenarbeit zwischen Blogger und Verlag? Wann fühlt man sich gut betreut und ernst genommen? Welche Angebote, Veranstaltungen helfen einem weiter? Mit welchen Verlagen macht die Zusammenarbeit Spaß und wo hakt es immer wieder?

Ich mache jetzt mal den Anfang, stelle die Kriterien vor und bewerte danach meine bestehenden Verlagskontakte. Vielleicht schließen sich ja andere Blogger an, bewerten ihre Kontakte ebenfalls wir machen daraus irgendwann mal ein valides Ranking.

Blogger-Relations ist Beziehungsmanagement, und das wichtigste Kriterium ist daher der persönliche Kontakt. Ein mir namentlich bekannter Ansprechpartner ist die Grundvoraussetzung für alles Weitere. Jeder Blogger will wissen, wen er ansprechen kann, wenn er mal eine Frage hat, ein Interview mit einem Autor führen möchte oder ein Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen will. Das klingt selbstverständlich – ist aber nicht bei allen Verlagen gegeben.

Entscheidend ist auch das WIE der Kommunikation. Gibt es eine persönliche Ebene, wird man individuell angesprochen oder ist man nur eine Adresse im Mail-Verteiler? Wichtig ist mir persönlich auch – Achtung jetzt kommt ein Buzz-Word – eine gewisse Achtsamkeit. Darunter verstehe ich, dass der Ansprechpartner im Verlag meinen Blog nicht nur kennt, sondern die Beiträge auch liest (oder mir zumindest das Gefühl gibt, es zu tun). Im besten Fall nicht nur die Rezensionen, die seinen Verlag betreffen. Wichtig ist auch, dass der Blogger-Relations-Manager auch selber im Netz unterwegs ist, die Diskussionen verfolgt; weiß, was uns Blogger gerade bewegt, ärgert, fasziniert.

Und dann ist natürlich auch die Position des Ansprechpartners im Verlag für die Zusammenarbeit entscheidend. Das weiß ich natürlich nicht im Detail von jedem und kann es dann auch nicht bewerten. Aber wichtig ist das schon. Hat er oder sie Entscheidungsbefugnis und verfügt im besten Fall auch über einen eigenen Etat? Besteht bei dem Verlag die Bereitschaft, mit dem Blogger mal über Gewinnspiele, Leseraktionen, Sponsored Posts oder Werbebanner nachzudenken? Und abschließend die Frage, ob Blogger auch zu allgemeinen Verlagsveranstaltungen eingeladen werden oder aber interessante Veranstaltungen für Blogger außerhalb der Messen organisiert werden, vielleicht sogar auch mal zusammen mit der Presse.

Nach diesen Kriterien habe ich alle Verlage, mit denen ich Kontakt habe, bzw. deren Programm mich interessiert, bewertet. Für jeden zutreffenden Aspekt, gab es einen Punkt. Hier das Ergebnis:

 

  1. Suhrkamp: 16 Punkte
  2. Frankfurter Verlagsanstalt: 14 Punkte
  3. Ullstein: 13 Punkte
  4. Diogenes: 12 Punkte
  5. Hanser: 11 Punkte
  6. Klett-Cotta: 11 Punkte
  7. Kiepenheuer & Witsch: 10 Punkte
  8. DVA: 10 Punkte
  9. Rowohlt: 9 Punkte
  10. Aufbau: 9 Punkte

 

Disclaimer:
Dieses Ranking basiert auf einer rein subjektiven Einschätzung und Bewertung nach den aufgezeigten Kriterien. Wie genau sich die Bewertungspunkte zusammensetzen, kann in der unten stehenden Tabelle eingesehen werden. Bewertet wurden nur die Verlage, zu denen Kontakt besteht, bzw. deren Verlagsprogramm für Buchrevier relevant ist. Der Subjektivität des Autors ist es geschuldet, wenn einige Punkte nicht erfasst oder falsch bewertet wurden. Allgemeine Aussagen über die Qualität und Leistung der Arbeit von Verlagsmitarbeitern sind daher nicht zulässig. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 😉

Auswertung im Detail:

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Titelfoto: Gabriele Luger

 

 

3 Kommentare

  1. Ich habe mit KIWI, Aufbau, Frankfurterverlagsanstalt, Fischer, Wagenbach die besten Erfahrungen gemacht, bei Suhrkamp und Hanser hat es bei mir nicht so geklappt

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  2. Ich glaube tatsächlich, dass es immer auf die persönliche Eben ankommt. Wenn diese gut ist, dann ist auch die Zusammenarbeit gut. Bisher habe ich mit keinem der Verlage, mit denen ich regelmäßigen Kontakt habe, schlechte Erfahrungen gemacht. Ganz im Gegenteil. Aber was mir tatsächlich auffällt ist, dass manche Verlage die Früchte dieser Zusammenarbeit nicht so ganz „ausschlachten“ – außer Diogenes. HIer wird verteilt, geteilt, unterstützt … und das zeigt sich dann bei der Reichweite des Blogs. Da könnten einige Verlage noch ein wenig zulegen meine ich. LG, Bri

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  3. Auch ich habe noch mit keinen Verlag schlechte Erfahrungen machen dürfen. Einer hat mich mal angeschrieben, ob einer etwas mäßig ausgefallenen Rezension, was ich dann aber mit einer näheren Erläuterung klären konnte. Persönliche Ebene ist wichtig. Ich schreibe auch lieber die Verlage direkt an, als dass ich dieses Bloggerportal von RandomHouse benutze. Das finde ich persönlich nicht so toll, wobei ich es bei deren Struktur und Größe verstehen kann. Bei Carlsen scheitere ich in der Zusammenarbeit an deren Forderungen für die Reichweite, die meines Erachtens eher Booktuber erreichen oder die Bloghger, die sämtliche Social media Kanäle ständig bemühen. Ansonsten sind die aber in der Kommunikation dennoch freundlich.

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