Gibt es eine Schublade für Bret Easton Ellis? In meiner Buchhandlung steht er im Regal der jungen Pop-Literaten neben Nick Hornby und Frederic Beigbeder. Gehört er da wirklich hin? Oder müsste er nicht eher bei Houellebecq, Murakami oder Kerouac und Burroughs stehen? Mit Lunar Park hat Ellis ein Werk geschaffen, mit dem er den zweifelhaften Titel Pop-Literat endlich abstreifen und zu den ganz Großen aufschließen kann.
Der Leser bekommt Einblick in die drogenumnebelte Seelenlosigkeit eines weltberühmten Autors. Ellis himself ist der Protagonist, der es meisterhaft versteht, Autobiografisches mit Fiktion zu vermischen. Ständig fragt man sich als Leser, ist es Drogenwahn, Realitätsverlust, Selbstüberschätzung oder der Plot einer durchaus spannenden Geschichte? Man bleibt dran, liest das Buch in einem Rutsch und fühlt sich dabei merkwürdig wohl in dieser Welt, die man wohl nur mit einer gehörigen Dosis Xanax ertragen kann.
Gelesen: Dezember 2007