Es geht schon wieder los

Nach dem Buchpreis ist vor dem Buchpreis / Die Buchpreisblogger sind wieder da

Im letzten Jahr wagte der Deutsche Buchpreis, dieses alljährlich stattfindende, hochkulturelle Literaturspektakel, mal ein Experiment. Man öffnete sich der Welt jenseits des Literaturbetriebs und erlaubte einer Gruppe leselustiger Laien, die in ihrer Freizeit so einen Internet-Blog betreiben, sich mit der Longlist auseinanderzusetzen. Prinzipiell kann das ja jeder machen, der über zu viel Freizeit verfügt, aber bei den Buchpreisbloggern handelte es sich um um eine von ganz oben offiziell geduldete und mit Leseexemplaren unterstütze Aktion.

Und siehe da, das war gar nicht peinlich. Da kamen ein paar ganz brauchbare Sachen raus, und es gab jede Menge Traffic im Internet. Das Feuilleton und die Buchbranche betrachtete das Experiment mit wohlwollendem Kopfnicken und berichtete hier und da. Auch für das etwas verstaubte Image des wichtigsten deutschen Literaturpreises war die Aktion nicht schlecht. Man zeigte sich tolerant und aufgeschlossen und hat sich zeitgemäß positioniert. Internet – das können wir. Und das Beste daran war: Das alles hat so gut wie gar nichts gekostet. Also stand schnell fest, das machen wir im nächsten Jahr wieder.

Und da Literaturblogger mit kostenlosen Leseexemplaren und ein paar geteilten, reichweitenstarken Facebook-Posts leicht zu ködern sind, gehen auch in diesem Jahr wieder sechs Buchpreisblogger an den Start und stellen sich dem literarischen Abenteuer Longlist. Diesmal ist mit Herbert Griestop auch einer dieser sogenannten Vlogger (Video-Blogger) mit im Team. „Herbert liest“ heißt sein vielbeachteter Vlog und YouTube-Kanal. Ach ja, und ganz besonders freut mich, dass auch das Buchrevier wieder mit dabei sein darf.

Hier die sechs Buchpreisblogger 2016:

Wenn die Longlist mit den zwanzig nominierten Titeln am 23. August verkündet wird, geht es los. Dann werden wir wieder Seiten fressen, lesen, diskutieren, bloggen, vloggen, eine Blogger-Shortlist-Empfehlungsliste aufstellen und dem großen Finale am 17. Oktober in Frankfurt entgegenfiebern. Ein besonderes Highlight im Rahmen dieses Projektes ist für mich die Einladung zum Goethe-Institut nach Kopenhagen, wo ich im Oktober zusammen mit Sophie Weigand die sechs Shortlist-Titel vorstellen werde.

Alle, denen ich davon erzähle, fragen mich immer, wie ich das nur schaffe, die ganzen vielen Bücher zu lesen und dann noch darüber zu schreiben, alles neben dem ganz normalen Job. Aber für mich ist das keine Arbeit. Ich mache das gerne, ich schlafe in der Zeit einfach ein bisschen weniger und vernachlässige meine Frau, meine Kinder und Freunde. Dann klappt das schon irgendwie.

Titelfoto: Gabriele Luger
Buchpreisblogger-Llogo: Jochen Kienbaum

 

5 Kommentare

  1. Naja, mann muss schon Prioritäten setzen – was sind schon Frau, Familie, Freunde gegen ein paar Facebook-Posts? Jetzt im Ernst: Ein bißchen weh ums Herz tut mir meine Entscheidung jetzt schon, wo ich das lese, mir heuer mehr Blogfreizeit zu gönnen und daher nicht dabei zu sein … aber das ist eine tolle Truppe heuer, das wird Spaß machen bei Euch mitzulesen!

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  2. Ich lese auch wieder mit und dann gibts ja heuer auch den österreichischen Buchpreis und wenn man ohnehin sehr viel liest, am Morgen und vielleicht auch am Abend in der Badewanne, dann bleiben höchsten die Bücher, die schon auf der Leseliste standen über, viel Spaß und alles Gute!

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