Simone Lappert – Wurfschatten.
Wie kommt man eigentlich dazu, ein bestimmtes Buch zu lesen? Meistens sind es bei mir Empfehlungen aus dem Netz und der Zeitung. Mich interessiert dann entweder die Story, die zu erwartende Lesestimmung, der/die Autor/in oder im besten Fall alles zusammen. In den seltensten Fällen komme ich wie in diesem Fall vom Verlag auf ein Buch.
Nie hätte ich das Buch von Simone Lappert gelesen, wenn es nicht beim Metrolit-Verlag erschienen wäre. Dieser Verlag ist irgendwie cool und hat in der Regel gute, außergewöhnliche Titel und Autoren im Angebot. Ich folge Metrolit auf Facebook und bekomme regelmäßig den E-Mail-Newsletter. So kam ich zu Simone Lappert und ihren Wurfschatten.
Und was soll ich sagen? Die Lektüre des großzügig formatierten 200-Seiten-Buches nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Es hat mich nicht richtig begeistert, aber auch nicht gerade gelangweilt. Es war ok, man kann es lesen, mehr fällt mir dazu schon gar nicht mehr ein.
Es gibt bestimmt Menschen, die mit dem Thema Angststörungen mehr anfangen können als ich. Es gibt aber auch Romane, die mir das Thema wesentlich eindrucksvoller vermittelt haben. Ich denke da zum Beispiel an Sarah Kuttners Mängelexemplar. Generell scheinen mir die psychischen Probleme junger, attraktiver Frauen gerade ein ganz hippes Thema zu sein. Wer will denn schon von Menschen lesen, die alles auf die Reihe bekommen? Eine Protagonistin ist doch erst richtig interessant, wenn sie etwas überspannt und durchgeknallt ist. Simone Lapperts Hauptfigur Ada entspricht diesem angesagten Typus.
Ada hat in Ihrer Wohnung eine Therapie-Tapete mit Abbildungen all ihrer Ängste. Sich das anzuschauen, wovor man Angst hat, kann sicherlich helfen. Gleiches gilt bestimmt auch für das Schreiben. Einfach mal alle Ängste aufschreiben, könnte der Rat eines Therapeuten lauten. Und fertig ist der Therapieroman.
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