Rückzug in Bodos Welt

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Bodo Kirchhoff – Verlangen und Melancholie.

Draußen in der Welt geht es drunter und drüber: IS, Boko-Haram, Ukraine, Gaza und Ebola. Wie schön ist es da, sich mit einem Glas Wein und dem neuen Kirchhoff aufs Sofa zu setzen und für ein paar Stunden das ganze Elend auszublenden. Ein wohltuender Rückzug ins Innere. In der Literaturbeilage meiner Tageszeitung war jüngst ein kleiner Test zu finden: Welcher Romantyp bin ich? Sieben einfache Fragen galt es zu beantworten und danach stand fest, dass ich ein Identifikationsleser bin. „Sie wollen sich wiedererkennen in Protagonisten, in Abgründen, in Gefühlslabyrinthen und Denkkaskaden.“

Ja, in der Tat: das will ich. Deshalb lese ich überwiegend Bücher von Autoren, die mir prinzipiell sympathisch sind. Ich schaue mir zum Beispiel die Autorenfotos an und entscheide dann, ob ich mich in Figuren dieser Person wiedererkennen möchte. Will ich dem Autor in seine Gefühlslabyrinthe folgen, interessieren mich seine Denkkaskaden?

Bodo Kirchhoff ist mir nicht nur sympathisch, ich bin mittlerweile ein richtiger Fan. Ich liebe seine Wortkaskaden, seine Beziehungsbeschreibungen, den ewigen Kampf der Geschlechter um Liebe, Anerkennung, Lust und Sehnsucht. Und freue mich in jedem seiner Romane wieder aufs Neue mit ihm von Frankfurt über die Alpen nach Italien, vorzugsweise an den Gardasee zu reisen – sein und mein Lebenslieblingsort. Ich habe jetzt vier Bücher von ihm gelesen und obwohl immer wieder die gleichen Muster auftauchen, bin ich immer wieder begeistert. Das ist halt sein Stil, sein Erkennungszeichen. Als Werber würde ich sagen: sein Markenkern.

Wenn man so will, ist „Verlangen und Melancholie“ wieder ein typischer Roman dieses Autors. Da ist alles drin, was die Marke Kirchhoff auszeichnet. Mann und Frau, Liebe und Entfremdung, Verzweiflung, Hoffnung und natürlich auch wieder Frankfurt und Italien. Und so war für mich alles gut. Ich konnte mich herrlich identifizieren, in Gefühlslabyrinthen verirren und Kirchhoffs wunderbare sprachliche Virtuosität genießen. Ein wunderbares Buch für lange Winterabende und um für ein paar Stunden, der harten Wirklichkeit zu entfliehen.

Gelesen: Oktober 2014
Foto: Gabriele Luger

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